Montag, 10. Juni 2013

Vom Mulchen und vom Schauern

Gestern habe ich meinen Chilis etwas Gutes getan und zwar ich habe sie gemulcht! Dazu habe ich dieses Jahr auf einem kleinen Teil (ca. 15 m²) von meinem Garten etwas Gelbsenf angebaut. Einfach mit dem Ziel dort das Unkrautwachstum zu unterdrücken und Mulchmaterial zu haben, da Gelbsenf bekanntlich viel Grünmaterial hat. Ein weiterer Vorteil von Gelbsenf als Gründüngung wäre, dass er eine Bienenweide ist. Das ist sich bei diesen Pflanzen leider nicht ausgegangen.


Der Gelbsenf ist zwar ein Pfahlwurzler lässt sich jedoch sehr einfach samt der Wurzeln ausziehen. Der Arbeitsaufwand um den Senf zu "ernten" war sehr gering. Die Pflanzen waren so zwischen 40 - 60 cm hoch. Mit der gefüllten Scheibtruhe (Schubkarren) habe ich den Boden rund um ca. 80 Pflanzen mit Senf bedeckt.


Leider habe ich keinen Zwicker (Gartenschere) mit gehabt, somit konnte ich die Pflanzen nicht zerkleinert. Zumindest halbieren würde ich empfehlen, damit man den Senf einfacher bei den Pflanzen ausbringen kann.


Bei so viel Grün erkennt man fast keine Chilis mehr :) Linke Reihe sind Thai Chilis und Mitte sind Bih Jolokia Orange, getrennt durch Pastinaken.


Weiters habe ich frischen Grasschnitt ausgebracht. Da ich einen Mulchmäher habe, das Gras mit Wildkräutern aufgewachsen ist und es der erste Schnitt der Saison ist, hoffe ich, dass das Schnittgut so viel Struktur hat das es nicht verklebt und genug Sauerstoff zum Boden durch kommt. Gut, ich werde es beobachten und aus der Erfahrung lernen :)

Mit zwei so Truhen Grasschnitt habe ich die Erde um rund ca. 90 Chilipflanzen gemulcht.

So das war meine Tätigkeit gestern zum Vatertag gemeinsam mit meinem 5-jährigen Sohn. Es hat uns sehr viel Spaß gemacht! Und dann kam heute der Hagelschauer... Düstere Finsternis, Fingernagel große Eiskörner und 15 l/m² Niederschlag innerhalb von nicht mal einer halben Stunde...


Dem Habanero Red merkt man das Unwetter deutlich an. Ok, das Bild ist leider auch etwas unscharf :( Das Gras jedoch wirkt nach dem Schauer wie frisch geschnitten. Nun bin ich gespannt ob der Regen das Gras mehr verklebt oder hilft, dass es locker bleibt...


Die Thai Chili Pflanze sieht nach dem Schauer relativ gut aus. Beim Gelbsenf merkt man, dass die Blätter im Laufe des heutigen Tages schon angewelkt sind. An sich hatte es angenehme 27 °C und war schwach bewölkt, bis zum Hagelschauer...

An sich muss ich sagen, dass bei meinen ganzen Chilis durch den Hagel erstaunlich wenig Schaden angerichtet wurde. Nach der ersten Besichtigung habe ich gesehen, dass lediglich die Blätter von einigen Pflanzen in Mitleidenschaft gezogen worden sind.

Das freut mich sehr, da ich schon schlimmere Schäden an den Pflanzen gesehen habe und damit auch gerechnet hätte...

Das Unwetter zieht Richtung Süd-Osten ab und hat von seiner bedrohlichen Art nicht viel verloren...





Samstag, 8. Juni 2013

Cayenne auspflanzen

Mitte Mai, bevor der Dauerregen Europa und auch unsere Gegend heimgesucht hat, habe ich meine Cayenne Chilis ausgepflanzt. Ich kultiviere meine Pflanzen nach biologischen Grundsätzen, hiermit möchte ich Euch einen Einblick geben wie ich es interpretiere.

Gleich eines vorweg: Ja, man muss hart arbeiten. Ja, man greift in die Erde. Ja, man kann es auch anders machen. Man gibt den Pflanzen dadurch aber eine sehr natürliche Umgebung. Sie können schnell Wurzel schlagen, haben wenig Unkraut-Konkurrenzdruck und genügend Platz um sich zu entwickeln.

Das abgebildete Beet ist ca. 11,5 m lang, somit haben bei mir 23 Pflanzen Platz. Nachbarschaftlich neben Zwiebel und Spinat dürften sie sich wohl fühlen, meine kleinen Cayennes. Die Reihe ist schon vor einigen Tagen Unkraut frei gemacht worden, jedoch hat ein Regenschauer den Boden wieder etwas hart gemacht. Die Natur ist nun mal schneller als der Mensch :)


1. Boden lockern

Um den Boden tiefen zu lockern verwende ich eine Grabgabel. Hört sich im ersten Moment nach viel und harter Arbeit an, ist es jedoch zumindest für mich nicht :) In einer Tiefe von 30cm - wie beim klassischen Umgraben - lockert man den Boden mit der Grabgabel jedoch nur sanft. Ich empfehle es jedem, denn es ist vom Arbeitsaufwand nur halb so schwer wie das Umgraben, bringt einen sehr lockeren Boden und das Wichtigste - die Bodenlebewesen erleiden keinen Schaden!

2. Kompost einarbeiten

Nachdem der Boden nun gelockert wurde, kann man nun den Kompost einarbeiten. Einfach Kompost über die Fläche ausstreuen. Durch die Vorarbeit mit der Grabgabel kommt der Kompost schon in die wichtigen Schichten (5-15cm) hinein. Nachfolgend mit einem Rechen die Fläche schön glatt machen.

3. Die Reihe erstellen

Man kann viele Möglichkeiten heranziehen um die Chilis in eine "gerade" Reihe zu setzen. Für mich hat sich eine einfache Schnur als beste Variante hervorgetan. Die Cayenne Chilis im Abstand von 50cm ausbringen und schon kann der Spaß des Setzens beginnen!


4. In die Erde

Wie man am nachfolgenden Foto sieht haben meine Cayennes eine optimale Wurzelentwicklung und werden sich dadurch rasch einwurzeln.


Ein Loch graben, Chili rein geben, mit Erde behäufeln und etwas andrücken. Das Loch sollte nicht zutief sein, es reicht wenn man die Chilis so tief setzt wie der Erdballen ist. Sollte man sie tiefer setzten - z.B. über meinen Daumen (oberes Bild) - dann kann es zu einer Stengelfäule kommen. Was sich jedoch auch gut bewährt hat ist eine Giesrinne. Dazu entweder einen Erdwall um die Pflanze erstellen oder generell die Pflanze plus Umkreis tiefer ansetzen.


Nach etwas mehr als einer halben Stunde war ich dann mit den Cayennes fertig. Für den "extra" Arbeitsaufwand mit den Bodenlockern empfinde ich es nicht als großen Mehraufwand. Der Vorteil war dann beim Loch graben massiv bemerkbar. Durch die gelockerte Erde war es sehr einfach ein entsprechendes Loch auszuheben.